Burschungsvortrag über die nordische Mythologie von Roman Knaute

Das Christentum ist nicht der einzige Glaube, der unsere Kultur geprägt hat.
Zwar stammen viele unserer Feiertage aus dieser Religion, aber woher stammen zum Beispiel unsere Wochentage? Sonntag? Montag? Freitag? Der Freitag war niemals frei, woher stammt dann also der Name?
Aus einem Glauben, an den die Germanen, die Völker die damals hier gelebt haben, geglaubt haben. Für sie waren auch Sonne und Mond Götter, daher der Sonn- und Montag.
Der Mittwoch heißt eigentlich Wodanstag, deutlicher ist es im englischen, wo dieser Wednesday genannt wird.
Wodan ist ein weiterer Name für den Göttervater Odin. Jedoch wollten die christlichen Missionare jegliche Erinnerung an die alten Götter tilgen. So wurde der Tag in Mittwoch umbenannt. An dem Namen Donnerstag hat sich nicht viel verändert, es war der Donarstag. Donar ist Thor, Odins Sohn. Freitag schließlich ist Frija gewidmet. Nur Dienstag und Samstag haben ihre Herkunft im Lateinischen.
Über diese Mythologie ist nicht mehr viel bekannt, obwohl es Teil unserer Vergangenheit ist. Im Weiteren bin ich auf die historischen Quellen sowie das Weltbild eingegangen.

Neben vielen kleinen Quellen sind die zwei Edda, die Snorra-Edda (1220) und die Lieder-Edda (1270), die wichtigsten. Sie bilden die Grundlage des heutigen Wissens über die nordische Mythologie. Das größte Problem an den Quellen ist, dass all das aufgeschriebene Wissen vorher nur mündlich überliefert worden ist. Daher weiß man leider nie sicher, was tatsächlich Bestandteil des Glaubens war und was nur vom Autor erfunden wurde. Deswegen sind die beiden Edda so wichtig. Sollte das beschriebene in beiden gleich sein kann man davon ausgehen, dass es einen älteren Ursprung hat und tatsächlich Teil des Götterbilds war.

Die Snorra-Edda wurde von Snorri Sturluson als Lehrbuch für Skalden verfasst. Skalde ist das nordische Wort für Dichter. Er hat hierbei die mündlichen Sagen aufgeschrieben und verschiedene Stilmittel angewandt, damit sie von anderen Skalden gelernt werden konnten. Das größte Problem an dieser Quelle ist, dass Snorri ein christlicher Gelehrter war also selbst nicht mehr an das, was er aufschrieb, geglaubt hat und so finden sich in manchen Teilen auch eindeutige Einflüsse des Christentums. Er beschrieb das von ihm gesammelte Wissen selbst als eine Gefahr für das Christentum, da es ein alternatives Weltbild beschrieb.

Die Lieder-Edda ist im Gegensatz dazu eine Sammlung von Dichtungen von verschiedenen Autoren. Sie ist besonders für den Vergleich mit der Snorra-Edda von Bedeutung.

Die ersten Wesen waren der Riese Ymir sowie die Urkuh Audumbla. Ymir ernährte sich von Audumblas Milch und fiel in einen tiefen Schlaf. Während er schlief, erwuchsen aus ihm seine Söhne und Audumbla leckt Buri aus dem Eis. Buris Sohn ist Borr, welcher unter anderem der Vater von Odin ist. Odin und seine Brüder nutze den tiefen Schlafs Ymirs aus, töten ihn und formten aus seinem Körper die Welt Midgard.

Insgesamt gibt es laut der nordischen Mythologie neun verschiedene Welten.
Asgard, Wanenheim und Albenheim sind die drei Oberwelten. Midgard, Jötunheim und Mespellsheim die Mittelwelten und die Unterwelten sind Schwartalbenheim, Niflheim und Helheim. Die wichtigsten Welten sind Asgard, die Welt der Götter, und Helheim, der Ort an den die Toten kommen, die nicht in Walhall einziehen dürfen. Verbunden sind die Welten durch den Weltenbaum, Yggdrasil. Jede Welt entspricht einem Ast. Außerdem ist Asgard durch den Bifrost mit Midgard verbunden.

Ragnarök, oft mit “Götterdämmerung” übersetzt, ist der Untergang der bekannten Welt. Eingeleitet durch einen drei Jahre anhaltenden Winter, dem Tod von Balder und dem Welken Yggdrasils. Heimdall, der Wächter des Bifrosts, bläst schließlich in das Giallahorn und ruft die Götter und alle Helden aus Walhall zur letzten Schlacht. Denn die Midgardschlange erwacht, wälzt sich an Land und löst große Überschwemmungen aus.
Zudem erscheint Naglfar, ein Schiff aus den Nägeln der Toten, mit Loki und den Riesen an Bord, der Fenriswolf reißt sich frei, Skalli und Hati verschlingen Sonne und Mond, die Sterne fallen vom Himmel und verwüsten Midgard und der Bifrost wird zerstört.
Schlussendlich wird Midgard ohne allem Bösen von Odin neu erschaffen.

Dies war der Inhalt meines Burschungsvortrag und ich hoffe, dass ich allen Zuhörern und auch allen Lesern dieses Berichts die nordische Mythologie etwas näherbringen konnte.

Burschungsvortrag über die nordische Mythologie von Roman Knaute